Gespräche über Innovation im Einzelhandel und die Zukunft von Innenstädten und Handelsplätzen
00:00:00: Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des Retail Talker Podcasts. Mein Name ist Wolfgang
00:00:13: Grochmann und ich freue mich, dass ihr meinen Gästen und mir heute zuwählen wollt. Mein heutiger
00:00:18: Gesprächspartner ist Axel Stürken, Geschäftsführender Gesellschafter der Leuchtturmgruppe aus Gäste-Hacht.
00:00:26: Ich behaupte mal, es ist nicht leichter geworden, solche Menschen für diese Aufgabe zu begeistern,
00:00:33: auch durch Corona. Denken, dass es eine sehr schöne Aufgabe ist. Man ist umgeben von schönen
00:00:41: Produkten und arbeitet in einer schönen Atmosphäre. Es ist alles angstgetrieben. Es werden alle
00:00:47: möglichen Vorschriften geschaffen, nur damit später nicht jemand sagen kann, wir hätten das
00:00:53: bedenkt gedacht. Das ist ein Wust, der auch einfach wirklich Geld kostet. Wir sind ja spät
00:01:03: berufende Einzelhändler, aber wir glauben total daran, weil wir auch Markenartikeler sind,
00:01:11: glauben wir so daran. Wir glauben, dass eine Marke überhaupt nur eine Mark zu Marke wird, wenn sie
00:01:18: physisch erlebbar ist. Deswegen brauchen wir den Einzelhandel dringend. Das Motto der heutigen
00:01:26: Folge ist "Die Schönheit der wirklichen Dinge" oder "Beauty of the real things". Seit seiner
00:01:34: Gründung im Jahr 1917 hat sich der Leuchtturmverlag im Verlauf der Jahrzehnte zum Weltmarktführer für
00:01:41: Sammelsysteme von Briefmarken und Münzen entwickelt. Dieser Verlag ist der Kern eines
00:01:47: Familien geführten Prämien Markenhauses, aus dem durch Zugau von Marken und Neugründungen ein
00:01:53: Global Player geworden ist. Sitz der Firma ist seit den 50er Jahren GES Hacht, eine Kleinstadt vor
00:02:01: den Touren Hamburgs. Über 500 Menschen produzieren und verbreiten an zehn Standorten auf vier
00:02:07: Kontinenten hochwertige, ästhetische Produkte aus dem Bereich Collecting, Writing, Living and Giving.
00:02:15: In der Leuchtturmgruppe gibt es zwei Einzelhandelskonzepte, die sich durch exquisite und
00:02:21: qualitativ hochwertige Produkte auszeichnen und in ihren Bereichen Maßstäbe gesetzt haben.
00:02:27: Betge als Anbieter von Lifestyle-Produkten, handgemachten Papierwaren und Schreibutensilien
00:02:34: und Toguato, das als Versandhaus für schöne Dinge startete. Toguato steht für Dinge mit Seele
00:02:42: und damit für Produkte, die nicht austauschbar sind, sondern einen Charakter haben. Es werden
00:02:48: rund 5000 Artikel geführt, die von über 600 Differanten geliefert werden. Viele von ihnen
00:02:53: steuern nur ein einziges Produkt zum Toguato-Sortiment bei. Dies bedeutet zwar einen hohen Aufwand,
00:02:59: führt aber zu einem einzigartig kuratierten Sortiment und macht die Unverwechselbarkeit des
00:03:05: Angebots aus. Heute betreibt Toguato sechs Dörrs in Deutschland.
00:03:10: Taggeber des Unternehmens ist die Familie Stürken. Kurz Stürken ist seit 1972 Gesellschafta
00:03:17: der Gruppe. Er hat 1997 seinen Sohn Axel als Gesellschafta an Bord geholt und ihm die Leitung
00:03:24: der Gruppe übertragen. Sein Bruder Max ist seit 2003 ebenfalls Gesellschafta. Der Jüngste
00:03:32: Bruder Moritz hat seit 2005 wichtige Management-Aufgaben insbesondere bei der Firma Toguato
00:03:38: übernommen. 2019 werden die Stürkens als Familienunternehmer des Jahres ausgezeichnet.
00:03:45: Ich habe in dieser Folge mit Axel Stürken über die Geschichte der Leuchtung Gruppe gesprochen
00:03:50: und im Detail die Erfolgsstory von Toguato hinterfragt. Natürlich haben wir über seinen
00:03:55: ungewöhnlichen Staat im Unternehmen gesprochen und wie ein Traditionsunternehmen mit ex-Militierfreude
00:04:02: neuen Ideen und hohem Wertebwusstsein sich fortwerden weiterentwickelt. Lass uns mal
00:04:08: direkt reinhören und von Axel höchstpersönlich die ganzen Hintergründe erfahren. Listen to
00:04:15: us. Die heutige Folge wird präsentiert von VMG Nord. In diesem Einzelhandelsverband
00:04:24: haben sich die mittleren und großen Fachgeschäfte und Filialunternehmen in innerstädtischen
00:04:29: Lagen aus Norddeutschland zusammengeschlossen und werden durch kompetente Beratung unterstützt.
00:04:35: Also, auf geht's! Ja, guten Morgen Axel. Es freut mich, dass ich hier in euren Räumen in der
00:04:44: Nähe vom Fischmarkt in Hamburg die Gelingheit habe mit dir zu sprechen. Sehr spannendes Unternehmen,
00:04:49: die Leuchtturmgruppe und ja und vielleicht zum Aufwärmen so ein paar kleine Fragen an dich,
00:04:57: damit die Zuhörer ein Gefühl kriegen, wer du so als Mensch auch bist. Wo bist du geboren und
00:05:03: groß geworden? Ich bin in Hamburg geboren und am Stadtrand im Ost von Hamburg bin ich aufgewachsen,
00:05:11: aber in Hamburg zur Schule gegangen. Was hast du als Ausbildung gemacht? Ich habe
00:05:19: studiert Wirtschaftswissenschaften in der Schweiz. Okay. Und wann bist du in das älterliche oder
00:05:26: väterliche Unternehmen eingetreten? Das war 1992. Okay. Der Firmensitz ist Gestacht.
00:05:35: Lebst du dort oder lieber in Hamburg? Nein, ich habe immer in Hamburg gewohnt. Also,
00:05:43: Gestacht. Also meine Eltern, die haben in Wohltafel, in Städte Wohlstein gewohnt,
00:05:48: in der Nähe von Gestacht. Aber ich, das hat bestimmte Gründe, warum ich nie in Gestacht
00:05:55: gewohnt habe. Ich fahre immer jeden Morgen hin. Also, wenn ich nicht gerade hier zum Beispiel bin.
00:05:59: Wie hältst du dich fit? Ich mache ganz regelmäßig Sport. Ich mache zweimal in der Woche Fitness
00:06:08: Training und dann fahre ich auch seit ein paar Jahren Rennrad, weil meine Kinder mich irgendwann in
00:06:14: Triathlon reingekwatscht haben und da hatte ich dieses Rennrad und das muss jetzt bewegt
00:06:17: werden und dann gehe ich dann nochmal einmal joggen. Das habe ich auch in meinen Kindern gemacht,
00:06:24: in der Triathlon. Aber Hand in Hand über die Ziedlinie fand ich sehr emotional. Ja, wir wollen ja heute
00:06:30: vornehmlich über Einzelhandel sprechen innerhalb der Leuchtturmgruppe, aber das geht nicht,
00:06:35: wenn man nicht so ein bisschen Hintergrund wissen hat, wer die Leuchtturmgruppe ist. Vielleicht
00:06:39: kannst du das einmal kurz erklären, wie die Firma sich so zusammensetzt und warum es sie gibt.
00:06:45: Also, die Leuchtturmgruppe ist ein Multi-Marken-Unternehmen mit in Familienhand und wir haben ungefähr
00:06:56: 500 Mitarbeiter weltweit. Die Firma ist über 100 Jahre alt, stammt ursprünglich aus dem Thema
00:07:07: Briefmarken, Zubehör-Briefmarkenalben, dafür sind wir auch immer noch bekannt und wir haben dann
00:07:14: mein Bruder und ich die Firma weiterentwickelt in den letzten 25 Jahren und da kam dann nach und
00:07:20: nach andere Marken hinzu und wir haben neue Unternehmen gegründet, neue Marken und deswegen
00:07:25: haben wir jetzt Tocquato als Einzelhandelstochter auch mit Geschäften. Wir haben Betge erworben,
00:07:33: es gibt aber auch unsere größte Marke, es leuchtet in den 1917 Notizbücher und insgesamt ist es
00:07:41: eine ganze Reihe von Marken, die wir betreiben in eben relativ unterschiedlichen Geschäftsmodellen,
00:07:47: was sie eint, dass es alles hochwertige Konsumiter sind. Wie viele Mitarbeiter arbeiten in der Gruppe
00:07:54: insgesamt? Das sind über 500, aber das ist dann weltweit hier in Deutschland sind es 300.
00:08:02: Ah, okay und davon wie viele in Gestach? Der allergrößte Teil in Gestach, also das sind dann,
00:08:10: wir haben ja eben diesen Standort hier am Fischmarkt und dann haben wir noch unsere Einzelhandelsgeschäfte,
00:08:15: dann sind dann nochmal, also ich würde sagen an die 60 Leute, die verteilt sind auf Deutschland.
00:08:20: Ich habe irgendwo gelesen, die Gruppe macht irgendwas über 100 Millionen Euro Umsatz,
00:08:27: das ist schon ein großes Unternehmen. Da hast du schon erwähnt, dass ihr auch im
00:08:33: Ausland vertreten seid, kann man sagen so wie der Auslandsanteil vom Umsatz ist ungefähr?
00:08:38: Das ist ungefähr die Hälfte. Okay, Tocato ist sozusagen das wesentlichste Einzelhandelstandbein.
00:08:47: Die Firma gibt es jetzt auch schon seit deutlich über 20 Jahren. Das war ein sehr ungewöhnlicher
00:08:55: Schritt, wenn man jetzt die vorherige Geschichte kennt, vom Briefmarken und Münzen zu Einzelhandeln
00:09:03: mit schönem Ding, wenn man das so sagen kann. Ja, das war es absolut und es ist auch der erste
00:09:11: Schritt gewesen. Also alles, was man sonst so sieht, das ist alles danach passiert, 2000,
00:09:16: das war der Anfang. Ich bin 92 in die Firma, Max ist 98 in die Firma gekommen, das war auch eine
00:09:21: wesentliche Voraussetzung dafür, weil ich auch ein Sparring-Partner brauchte, so was auch anzugehen,
00:09:27: so ein Wagnis und das haben wir dann zwei Jahre später, war das der erste Schritt. Okay,
00:09:33: ja dann kommen wir mal zu Tocato, 2000 gegründet und zunächst mal als online only,
00:09:43: ist das richtig? Ja, es war eine online Idee, wir haben uns damals halt überlegt, was könnten
00:09:51: wir machen und dann war das auf jeden Fall, dachte mir, das muss auch was mit Internet zu tun haben,
00:09:57: und das war dann so, die Initial-Idee war, spielte sich ab in diesem Bereich Schreibwaren, weil es da
00:10:09: immer einen Link gab in diese Branche durch Leuchtturm und dann haben wir aber relativ schnell
00:10:14: festgestellt, dass das nicht reichen würde, dass das Sortiment würde nicht ausreichen,
00:10:17: um genügend Attraktivität zu erzeugen und deswegen haben wir dann das sehr viel weitergefasst und
00:10:25: eben hochwertige Konsumgütter im Prinzip ziemlich ohne Beschränkungen, also das versandfähig
00:10:34: musste es sein, es war die Idee, was ein Versandhandel aufzumachen und dann haben wir das auch relativ
00:10:40: schnell auf die Weine gestellt, also die Entscheidung ist gefallen Anfang 2000 und wir haben dann
00:10:46: im April die Firma gegründet, Mitarbeiter eingestellt, selber schreibtisch über Ikea gekauft, das
00:10:53: fanden wir irgendwie wichtig und wir haben auch diese Start-Abokultur uns eine ganze Weile erhalten,
00:10:59: die auch wichtig war für die Anfangsphase und dann haben wir im Oktober des gleichen Jahres
00:11:09: online gegangen und hatten im November die erste Bestellung und dann stellten wir fest, dass
00:11:16: eigentlich gar nichts passiert, also das war ein wahnsinnig wenig Bestellung und wir waren
00:11:22: ziemlich enttäuscht und haben dann festgestellt, dass man im Internet damals gar keinen Business
00:11:29: machen konnte, das Internet gab es in der Form gar nicht, wie heute es gab es gab keine Suchmaschine
00:11:36: wie Google und es gibt ja auch andere, sondern es gab nur in Online Verzeichnisse, die aber auch
00:11:41: nicht so genutzt wurden wie heute Google, dass man im Prinzip jedes Bedürfnis, was man hat,
00:11:47: eingeben kann und auch ein Ergebnis hat, das funktioniert auf diese Weise gar nicht und
00:11:51: deswegen war das eigentlich wertlos abgesehen davon, dass ja auch die Bandbreiten unglaublich
00:11:56: niedrig waren und das war eine wahnsinnig mühselige Angelegenheit, das Einkaufen online.
00:12:04: Deswegen haben wir dann sehr schnell entschieden, dass wir einen Katalog brauchen, um eben aktiv
00:12:13: dafür zu sorgen, dass man auf uns aufmerksam wird. Wie habt ihr den Kunden gefunden,
00:12:19: die den Katalog bekommen? Wir haben Adressen getauscht, haben am Anfang auch gekauft, aber
00:12:27: wir sind dann gewachsen vor allem durch Adresstausch, also wenn man dann einen gewissen Kunden
00:12:32: stamm hat, dann kann man mit gleichgesinnten Versahnhildern da tauschen und so sind wir
00:12:40: dann groß geworden. Und dann hat das nahezu acht Jahre oder länger gedauert, bis dann
00:12:50: die Idee kam auch noch ein Laden zu öffnen. Also der Anfang der Idee war eigentlich,
00:13:00: dass wir das Gefühl hatten, wir bräuchten irgendwo ein Einzelhandelsoutlet, um Restware,
00:13:09: das war kein großes Problem, aber wir haben keine Mode, wir haben Saisonware, aber die
00:13:15: sind dann in der nächsten Saison immer noch genauso gut. Aber trotzdem gibt es dann Sachen,
00:13:21: wo man sagt, das listen wir jetzt aus und das wollen wir dann auch gar nicht mehr im
00:13:25: Katalog zeigen und damit man das dann schneller loswählt, haben wir gesagt, dann bräuchten
00:13:30: wir ein Outlet, das haben wir dann gemacht im Ventorf am Startrand und das funktionierte
00:13:35: aber nicht. Letztendlich hatten wir dann auch gar nicht genug Restware, im Wesentlichen
00:13:40: war das unser ganz normales Sortiment und das funktionierte da nicht, da war zu wenig,
00:13:48: das lag einfach auch nicht zentral genug, also jetzt jemand, der in Hamburg wohnt, der fährt
00:13:51: nicht nach Ventorf, um sich da einen Laden anzugucken. Und dann haben wir das vielleicht
00:13:57: ein, zwei Jahre gemacht und wir hatten aber sozusagen schon die Organisation, wir hatten
00:14:00: das Personal und deswegen war dann die Gründung des ersten richtigen Ladens dann einfach,
00:14:06: weil wir einfach eine neue Mobilität in Hamburg angemietet haben, im Hamburghof damals und
00:14:13: das war gleich ein großer Erfolg, das hat sofort funktioniert und so haben wir auch unser
00:14:24: erstes Einzelhäuser das Geschäft gekommen. Und wie habt ihr das sortimentsmäßig gemacht,
00:14:28: also im Laden passen ja nicht so viele Artikel rein wie in ein Katalog oder umgekehrt, oder
00:14:35: habt welche Strategie verfolgt ihr da, dass der Laden mehr hat oder online mehr angeboten?
00:14:41: Nein, es ist deutlich weniger in den Geschäften, das war von Anfang an so und wir sind ja
00:14:52: wir kommen ja vom Versandhandel und haben dann angefangen mit Einzelhandelsgeschäften
00:14:59: und wir haben aber immer von Anfang an wollten wir Einzelhandelskunden zu Versandkunden
00:15:10: machen und deswegen war das auch gar kein Problem, wenn man nicht alles da hat, insbesondere
00:15:15: für Kunden, die das noch nicht kannten und das vergisst man ja immer, dass der stationäre
00:15:20: Einzelhandel ja auch heute noch viel bedeutender ist als der Versandhandel, damals war das
00:15:26: aber noch viel stärker, damals war das nach wie vor war das eher was Ungewöhnliches und
00:15:32: viele Menschen die an unserem Konzept und an unseren Produkten interessiert werden,
00:15:37: die wären gar nicht so auf die Idee gekommen, jetzt wirklich was aus dem Katalog zu bestellen
00:15:41: oder im Internet und das war auch eine Idee, dass wir neue Kunden kennenlernen dadurch,
00:15:46: dass wir ein Geschäft haben und wir dann aber denen zeigen können wir einfach das ist
00:15:50: und wir haben gesagt, tut uns leid haben, bin ich da, schicken wir ihn aber zu, ist in zwei
00:15:56: Tagen bei ihm und kostet ihn auch nicht, kostet ihn auch nichts und deswegen sind auf diese
00:16:01: Weise ja einfach neue Versandkunden entstanden, die gesehen haben, dass das wirklich eine
00:16:06: praktische Sache ist.
00:16:07: Okay, also das heißt der Laden eigentlich so eine Art Markenbotschafter wenn man so will,
00:16:14: also wo man hingehen kann, fühlen, angucken, fragen und gegebenenfalls auch bestellen,
00:16:19: also das habe ich jetzt gesehen, ihr habt ja auch PC hier im Laden stehen, also ich hatte
00:16:26: den Eindruck, dass man als Kunde da direkt rangehen kann und sie informieren kann um
00:16:30: zu sagen was gibt es ja noch von Anauswahl neben dem was ja schon reichlich ist.
00:16:35: Ja, vielleicht einmal kurz für die Zuhörer, müsst ihr einmal ganz kurz sagen, wie groß
00:16:41: ist eigentlich euer Sortiment?
00:16:42: Das sind so an die 6000 Artikel.
00:16:44: Und diese 6000 Artikel die müssen ja irgendwie eingekauft werden aber auch ausgesucht werden,
00:16:51: hast du das am Anfang mit deinem Bruder selber gemacht oder habt ihr davon Anfang an jemand
00:16:55: gehabt, kennengelernt, der sagt Mensch ich habe das Händchen dafür die richtigen Sachen
00:16:59: zu finden?
00:17:00: Nö, das haben wir immer selber gemacht, wir haben also auch ganz schnell ein kleines
00:17:06: Team gehabt und Mitarbeiter die uns dabei unterstützt haben um zu recherchieren und
00:17:13: um dann auch das abzuwickeln, aber die sozusagen der Einstieg in die Produktion, das machen
00:17:24: wir immer noch und wir haben inzwischen ist es halt ein größeres Team, das nehmen wir
00:17:28: kreativer Einkauf und die eben, also da gibt es auch die Generierenden selber Vorschläge
00:17:34: und wir haben inzwischen auch einen Strom von Vorschlägen die von außen kommen, so
00:17:38: erwartet wir treffen uns einmal in der Woche, mein Bruder Moritz und ich und mit diesem
00:17:46: Produktteam entscheiden wir ja die nächsten Produkte.
00:17:50: Nun ist so mein Eindruck, das sind ja ganz häufig Klassiker die er verkauft, also das ist keine
00:17:56: Ware die man sozusagen einmal kauft und dann nächstes Jahr wieder kaufen muss, sondern
00:18:03: erstmal halten die länger, das ist offensichtlich ein Qualitätsanspruch und auch von manchen
00:18:09: Sachen braucht man nicht drei oder vier verschiedene Sachen, ne?
00:18:13: Wie haltet ihr denn das Sortiment trotzdem spannend für die Kunden, damit die nicht das
00:18:18: Gefühl haben, wenn ich da rein gehe zwei Jahre später hängt da immer noch oder steht
00:18:22: immer noch das Gleiche da?
00:18:23: Ja, das ist, in der Tat ist das eine große Aufgabe und ganz am Anfang dachten wir,
00:18:33: die Idee wie man sie heute sehen kann die war sehr ähnlich am Anfang, wir haben eben
00:18:39: gesagt in der Tat, dass wir Klassiker auch Produkte die man vielleicht nicht mehr überall
00:18:44: findet, weil der Einzelhandel sich teilweise auch zurückgezogen hat und einfach weniger
00:18:49: Geschäfte es gibt, also Produkte die einfach nicht so eine Chance haben.
00:18:57: Hohe Qualität war uns immer wichtig und wir dachten also wenn wir irgendwann haben wir
00:19:01: alle gefunden oder müssen wir sie noch verkaufen und das lag auch daran, dass wir so völlige
00:19:07: Autodidakten waren mit dem was wir gemacht haben, also wir waren überhaupt keine Fachleute
00:19:11: sondern haben das alles selber ausgedacht und das war natürlich ein totaler Tugschluss,
00:19:15: denn also die Tatsache, dass jemand weiß, dass es bei Tokarate gute Sachen gibt, die
00:19:19: ist schon mal hilfreich, mit der kann man aber also nicht überleben, weil man muss schon
00:19:25: immer selber aktiv werden und die Kunden darauf hinweisen und dieser Hinweis muss eigentlich
00:19:31: immer damit vermuten sein, dass es etwas Neues gibt, sonst vergessen die Kunden das dann.
00:19:36: Wir fassen Produkte nicht an, die es im Internet deutlich billiger gibt, das machen wir nicht,
00:19:42: es gibt so Produkte wo wir uns auch fragen, warum machen das eigentlich die Waken in
00:19:46: Haber, dass die das so verramschen lassen, aber das ist für uns wertlos.
00:19:51: Also weil es gibt dann wahnsinnigen Ärger, wenn Kunden das dann bei uns sehen und dann
00:19:56: sehen sie es woanders billiger, dann denken wir, wir trügen sie, aber es ist nun mal so,
00:20:01: das weißt du ja, mindestens so gut wie ich, das kostet alles Geld, egal ob man jetzt ein
00:20:09: Versandtesgeschäft betreibt oder ein Ladengeschäft und dafür braucht man eine bestimmte Marge,
00:20:15: sonst ist das nicht darstellbar und deswegen eine Sache, die wir seit inzwischen einigen
00:20:23: Jahren sehr intensiv betreiben ist, dass wir Produkte schaffen, die es woanders gar nicht
00:20:28: gibt, um eben aus dieser Vergleichbarkeit im Internet zu entkommen.
00:20:36: Im Internet ist ja der Platz sozusagen kein Thema, das kann man unendlich ausweiten,
00:20:42: gedruckter Katalog wäre schon eher ein Thema, kann man zwar sagen ja, je mehr Produkte wir
00:20:46: haben umso mehr Seiten drucken wir, aber Katalog ist ja ja heute auch nicht mehr angesagt,
00:20:52: auch im Laden ist ja der Platz begrenzt, also das heißt im Prinzip kommt man ja zu der Entscheidung,
00:20:59: wenn ich einen neuen Artikel reinnehme, muss ich einen alten rausnehmen, weil sonst hab
00:21:04: ich ja irgendwie so ein Sammelsurium von allem und der muss dann ja auch ausverkauft werden
00:21:09: der alte.
00:21:10: Ja, nein das ist auch so, das ist auch eine wichtige Aufgabe, um einfach auch Platz zu
00:21:15: schaffen, es gibt natürlich auch einen Kapitalbindung und es ist auch so, also in einem bestimmten
00:21:21: Umfang möchte der Kunde auch Auswahl und das geht einmal ja um Preislagen und dann geht
00:21:27: es auch um eine ästhetische Auswahl, also deswegen haben wir nicht nur eintringtlasst,
00:21:31: sondern bestimmt fast 20 verschiedene, aber das ist irgendwo auch endlich und es gibt
00:21:37: dann auch einen Punkt, wo der Kunde einfach, der kauft dann einfach gar nicht mehr und
00:21:41: es verwirrt und er braucht, wir wollen ihn ja auch ein bisschen leiten, was wir ausruhen
00:21:47: und da gibt es natürlich eine Fluktuation von Artikeln, also Artikel die einfach auslaufen,
00:21:52: weil wir sie nicht mehr bekommen und Artikel die von dem wir selber sagen, das ist irgendwie,
00:21:56: der ist jetzt, der ist mir nicht mehr so erfolgreich oder aus bestimmten Gründen, wir lesen den
00:22:00: aus und dann ja dann müssen wir den Bestand wollen, den wir natürlich noch verkaufen und
00:22:05: da, da wir eben, wie eben schon gesagt, dass wir eigentlich keine Modeartikel haben, ist
00:22:09: es so, dass eigentlich der größte Teil unserer Artikel wird geräuschlos ausverkauft.
00:22:13: Okay, ja das ist ja gut für die Marge.
00:22:16: Es gibt heute sechs Stores in Deutschland, sozusagen in den, könnte man sagen, wichtigsten
00:22:23: regionalen Städten, Hamburg, Berlin, Münster, ja Münster ist eine gute Stadt, weil da
00:22:30: ist Geld, ja, Frankfurt, München und Düsseldorf.
00:22:35: Ja also, das offensichtlich ist dann eine gewisse Unwucht in der Auswahl der Städte, Münster
00:22:44: ist uns sehr empfohlen worden und es hat ja so eine, in diesem, in diesem Gebiet Westfalen
00:22:52: da gibt es ja mehrere Städte, die von ungefähr gleich groß sind, wir haben uns da für Münster
00:22:57: entschieden, also ein, ein blinder Fleck auf der Landschaft ist ganz klar Stuttgart, das
00:23:03: ist eigentlich fast das, das Wichtigste, was wir unbedingt machen müssen.
00:23:07: Ja, also wir sind da noch nicht am Ende der Entwicklung.
00:23:10: Okay, und aber ihr werdet sicherlich nicht in flächendeckendes Netz aufziehen, sondern
00:23:18: in Städten bleiben, die, sag ich mal handelstechnisch gesehen gesund sind und wo man auch erwarten
00:23:24: kann, dass man da auch eine gute Kundschaft hat, die zu Tokwato passt, ne?
00:23:30: Ja, also, nein, flächendeckendes Netz, sicher nicht, also wir brauchen genügend Kaufkraft
00:23:37: und überhaupt Kunden, denn das ist, was wir machen ist ja, also wir sind da längst, wir
00:23:42: haben noch nicht alle Leute kennengelernt, die denen sowas gefallen würde, aber es
00:23:48: ist auch nicht so, dass es unendlich ist und deswegen glauben wir schon, dass wir, dass
00:23:53: man eine bestimmte Größe hat und auch eine bestimmte Innenstadt hat, wo so etwas reinpasst,
00:23:59: aber wir haben festgestellt, dass wir bestimmte Warengruppen verkaufen, wir besser stationär,
00:24:04: also zum Beispiel Möbel, wir haben jetzt seit einiger Zeit, haben wir sehr schöne Sofaas,
00:24:12: die wir an Frankreich anfertigen lassen und das ist ein Artikel, den man nicht so gut
00:24:18: online verkauft, weil dann, also man kann sowas ja online auch kaufen, das läuft auch,
00:24:23: aber unsere Kunden, die antizipieren auch den ganzen Aufwander da mit abläuft und
00:24:29: weiß ich, also wenn man nun selbst das sich irgendwie liefern lässt in sein Haus oder
00:24:34: in seine Wohnung und das gefällt einem dann nicht, dann ist es zwar so, dass man, das wird
00:24:40: dann organisiert, dass das auch wieder wegkommt, aber man hat ja selber auch einen ganz schönen
00:24:44: Aufwand damit und deswegen, also bei so einem Artikel ist es ganz klar so, die Kunden finden
00:24:49: das schön, wenn sie in den Laden gehen können, dass man anfassen können, sich mal reinsetzen können,
00:24:53: dann können sie da noch den Stoff aussuchen und dann kriegen sie ihr so viel geliefert und
00:24:57: deswegen also gerade für solche Artikel ist es wichtig, dass man irgendwo auch ein bisschen
00:25:01: erreichbar ist und deswegen war Frankfurt zum Beispiel jetzt auch wichtig und deswegen ist es
00:25:06: also ganz gut, wenn man also aus den wesentlichen, sagen wir mal, Brallungsräumen, man sagen wir
00:25:12: mal in einer Stunde irgendwo einen Tocfato Laden erreichen könnte, das wäre nicht schlecht oder
00:25:16: in einer halben Stunde. Und was ist mit deutschsprachigen Nachbarländern, also Österreich,
00:25:21: Wien, Salzburg, Zürich? Es haben wir total auf dem Zettel, haben wir uns auch schon angesehen,
00:25:29: würde auch passen, wir haben also Österreich läuft jetzt, was dem Versandhandel angeht sowieso
00:25:37: mit, weil Preise sind die gleichen und so weiter und Schweiz ist ja alles ein bisschen anders,
00:25:44: aber wir produzieren auch ein Schweizer Katalog und wir haben das Schweizer Website und also
00:25:51: die Schweiz ist auch im Prinzip ist irgendwie schon Zielgebiet, man muss mal gucken, weil also
00:25:59: die Einzelhandelsmieten, das ist noch mal ein anderes Niveau als das in Deutschland gefallen.
00:26:04: Ja, vielleicht einmal kurz ein Sprung jetzt hier in das Haus in Hamburg, weil das das
00:26:12: Letzte ist, nee das ist nicht das Letzte, was er öffnet hat, München war glaube Frankfurt war das Letzte.
00:26:18: Aber ich weiß, die sind ja nicht alle gleich groß, ne?
00:26:22: Die haben unterschiedliche Größe in die Häuser, ne?
00:26:24: Ja, wobei wir jetzt die letzten drei Geschäfte, also kam eben erst, fing mit Hamburg an,
00:26:32: das haben wir in Corona eröffnet, 2020.
00:26:37: Und jetzt in diesem Jahr haben wir, kam München, München waren wir schon,
00:26:41: da waren wir aber auf einer zu kleinen Fläche und haben jetzt sehr viel größere Fläche
00:26:47: von 450 Quadratmetern und Frankfurt ist auch ungefähr die gleiche Größe in Ordnung.
00:26:51: Die sind jetzt alle, haben die ungefähr eine ähnliche Größe.
00:26:54: Und also die Initialzündung war Hamburg, weil wir da eine Fläche angeboten bekommen haben
00:27:02: und für die wir uns dann auch entschieden haben, die eigentlich also nicht so attraktiv
00:27:08: auf den ersten Blick erschienen, weil sie auf verschiedenen Ebenen ist.
00:27:13: Das ist ein, es gibt ein erstes Stock und dann ist es auch so, dass es, es ist direkt im Eingang,
00:27:22: hat man erst mal, glaube ich, drei oder vier Stufen und dann hat man nachher noch mal,
00:27:25: noch mal eine Treppe.
00:27:26: Das wird ja immer als nicht ideal angesehen und diese verschiedenen Räume, die letztlich
00:27:33: auch Personalintensiver das Ganze machen.
00:27:36: Aber wir haben da aus dem, aus dieser, dieser räumlichen Situation dann wirklich aus der
00:27:43: Not enttugen gemacht und haben dann diese Räume auch gewidmet, bestimmten Bereichen des Lebens
00:27:48: und es gibt eben Essen, es gibt ein Wohnzimmer, es gibt ein Küch, es gibt ein Bad.
00:27:53: Und die sind auch, die haben alle, sind unterschiedliche Farben und so dass wir auch eben dort schaffen,
00:28:00: irgendwie dieses, dieses jeweilige Lebensgefühl im Schlafzimmer ist eben anders als im Wohnzimmer
00:28:06: zu schaffen.
00:28:07: Das hat das Einzelhandelserlebnis total verändert.
00:28:13: Das haben wir auch, also wir haben das nicht geplant, sondern es war, es kam die Immobilie
00:28:21: und dann kam das Konzept und jetzt haben wir gesagt, jetzt wollen wir eigentlich nur noch
00:28:24: solche Immobilien haben.
00:28:25: Wie immer, aber festgestellt, solche Immobilien gibt es eigentlich gar nicht in den Stadtlagen.
00:28:28: Das ist ja wie eine alte Villa, wo man verschiedene Räume hat.
00:28:31: Genau.
00:28:32: Und deswegen haben wir, und das war auch gedanklich, braucht mir noch eine Zeit lang uns darauf
00:28:36: einzulassen, weil wir erstmal wirklich nach diesen solchen Immobilien suchen und dann feststellen,
00:28:40: okay das gab es halt nur einmal jetzt.
00:28:42: Und haben es aber jetzt eigentlich sehr gut geschafft.
00:28:45: Gerade in München haben wir im Prinzip eine große Fläche, die wir aber durch, durch ja
00:28:52: den Innenausbau jetzt so strukturiert haben, dass wir auch keine so abgeschlossenen Räume,
00:28:58: aber doch die Andere Deltung von Räumen, die auch eben ein Farbkonzept haben und einem
00:29:04: Thema gewidmet sind, so dass wir jetzt dieses, das Konzept jetzt in drei, drei Läden in
00:29:09: Frankfurt haben wir quasi in Berlin, aber es ist auch geschafft, da ist es aber deutlich
00:29:12: kleiner das Geschäft.
00:29:13: Und ja, also die Reaktion ist überwältigend, ich würde sagen.
00:29:18: Ja, gut.
00:29:19: Eine Sache, die also was jetzt Service angeht, die ist, würde ich mal sagen, uns am allerwichtigsten
00:29:25: ist das Thema Multi-Channel.
00:29:28: Wir kommen ja aus dem Versandhandel und wir haben jetzt die Einzelhandelsgeschäfte und
00:29:35: wir arbeiten sehr intensiv daran, für den Kunden es eben möglichst neutral zu machen,
00:29:43: wo er was tut.
00:29:44: Also dass er eben im Versandhandel einkaufen kann, aber wenn er eine Reclamation hat, das
00:29:52: durchaus im Schiff zurückgeben kann, vielleicht auch was besprechen möchte, weil es ein Bedienungs-
00:29:57: Thema gibt, und umgekehrt.
00:29:59: Und das ist etwas, was ja, also was die Abwicklung angeht, ist das ziemlich anspruchsvoll, also
00:30:07: was die dahinterstehenden IT-Systeme angeht, weil das muss dann ja der Beleg auch gefunden
00:30:12: werden in der Kasse und solche Dinge.
00:30:14: Da sind wir auch noch längst nicht am Ende, das zu optimieren, aber das ist eigentlich
00:30:21: ein totaler Anspruch, den wir haben, weil das auch eben die Nutzung der unterschiedlichen
00:30:30: Angebote auch leicht macht und das ist das, was wir wollen.
00:30:34: Ja, das ist ja auch wohl eher die Zukunft, die Verbindung nahtlose Übergang zwischen
00:30:42: online und offline, soweit man online anbietet.
00:30:45: Das ist ja kein Muss, aber das ist natürlich trotzdem etwas, was die Kunden heute mehr
00:30:50: und mehr nachfragen und haben wollen und gleichzeitig wollen sie aber auch das haptische und das
00:30:56: Einkaufserlebnis haben, auf der Fläche.
00:30:59: Ja.
00:31:00: Meine Sprung zu den Mitarbeitern, man muss ja auch für den Handel die richtigen Menschen
00:31:07: finden.
00:31:08: Also mir ist aufgefallen, als ich im Laden war, ich bin mehrfach angesprochen worden, sehr
00:31:13: freundlich begrüßt worden immer wieder.
00:31:15: Also nicht nur einmal quasi, als ich die Treppen hoch ging das erste Mal, sondern so in allen
00:31:22: Bereichen von jedem Mitarbeiter, der dann irgendwo tätig war, sehr offene Ausstrahlung
00:31:29: auch und überhaupt nicht aufdringlich, also fand ich sehr angenehm.
00:31:33: Wie erreicht er sowas?
00:31:36: Ich behaupte mal, es ist nicht leichter geworden, solche Menschen für diese Aufgabe zu begeistern
00:31:42: auch durch Corona.
00:31:44: Wir haben den Eindruck, auch manche Menschen haben dem Einzelhandel den Rücken gekirrt,
00:31:52: aber wir glauben, dass es nur so geht und wir denken, dass es eine sehr schöne Aufgabe
00:32:00: ist, man ist umgeben von schönen Produkten und arbeitet in einer schönen Atmosphäre.
00:32:05: Aber wir glauben, dass es ja so ist, dass es ganz grundsätzlich, wenn man etwas verkaufen
00:32:14: möchte, dass das irgendwo hilfreich ist, wenn man, das können eigentlich nur Menschen,
00:32:20: die den Job gerne machen, sonst ist das schwierig, wenn man das Gefühl hat, das ist nur eine
00:32:27: lästige Pflicht.
00:32:29: Aber im Einzelhandel ist es natürlich so, dass man auch stark unter Beobachtung steht,
00:32:38: das heißt, alles wird vom Kundenjahr bemerkt.
00:32:40: Sitzen wir alle rum, wenn ich das Geschäft betrete oder hier nicht will kommen oder
00:32:49: störe ich gerade, das ist ja nur im stationären Einzelhandel, wird das alles sofort registriert
00:32:56: und ist Teil des Einkaufserlebnisses und deswegen geht das nur mit Menschen, die das wirklich
00:33:03: gerne machen und das ist die riesen Aufgabe und ja, das kann ich nur sagen, das ist keine
00:33:11: leichte Aufgabe.
00:33:12: Also wir schlagen uns da ganz gut, aber es ist jetzt nicht so, dass man, wenn man jetzt
00:33:20: einen neuen Standard öffnet, dass man sofort irgendwie unter 100 von Leuten auswählen kann.
00:33:25: Nein, leider nicht mehr in der Tat, das ist schwierig geworden.
00:33:30: Aber dann das andere auch dafür zu sorgen, dass alle sechs sozusagen den gleichen Service
00:33:35: Standards bieten und die gleiche Freundlichkeit auch der Mitarbeiter zu erleben ist, ist auch
00:33:40: nicht so einfach.
00:33:41: Also das, was selbstverständlich klingt, heißt ja trotzdem in der Ausführung nicht automatisch,
00:33:48: dass es jeder mitmacht.
00:33:49: Auch man dann auch die richtigen Führungskrafte, die man die Verantwortung überträgt.
00:33:54: Da komme ich gleich nochmal dazu.
00:33:56: Wenn ihr jetzt neue Leute sucht und neue Mitarbeiter sucht, also ich mir ist zuverdauerweise aufgefallen
00:34:02: auf dem Linken Profilsuch, so gerade mit deinem Bruder eine Assistentin oder Assistent als
00:34:09: der Geschäftshörerung und die Job Description, die ist ziemlich klar, also was fachlich und
00:34:15: inhaltlich geleistet werden soll.
00:34:16: Was ist denn neben dem Fachlichen?
00:34:22: Da gibt es wahrscheinlich X-Personen, aber dann muss ja auch noch das Persönliche stimmen.
00:34:28: Wonach sucht ihr da, wo ihr sagt, also das passt genau zu uns und zwar nicht nur zu uns
00:34:37: als Geschäftshörern, sondern das passt auch sozusagen in die Firmenkultur.
00:34:42: Was müssen da neue erfüllen?
00:34:44: Oder jetzt in diesem Fall an dem Beispiel die Bewerberin oder der Bewerber?
00:34:49: Also gut, so eine Assistenzposition, da ist es, geht das natürlich so sehr, wie bekommen
00:34:58: wir eine andere Position, weil es natürlich besonders intensiv Zusammenarbeit arbeiten
00:35:02: wird.
00:35:03: Wir glauben sehr daran, dass jetzt mal abgesehen von bestimmten Erfahrungen und fachlichen
00:35:15: Voraussetzungen einfach ist, ist total wichtig, dass man zueinander passt, dass man auch das
00:35:28: Gefühl hat, dass jemand sich ins Team einfügen kann, das ist jetzt auch schwer in Worte zu
00:35:34: fassen, aber man hat da einen Gefühl für, passt jemand rein oder nicht, wie man durch
00:35:40: die Tür kommt und das merkt man eigentlich relativ schnell, wenn man sich eine Stunde
00:35:45: mit jemandem unterhält hat, man zumindest eine Ahnung.
00:35:47: Davon ist es so, dass wir auch solche Entscheidungen auch nie einsam treffen, sondern wir machte
00:35:55: man früher ja nicht.
00:35:56: Wir haben vielleicht zwei Leute mit denen geredet, immer nur die vorgesetzt und so,
00:35:59: und es ist so, dass wir heute auch eigentlich immer das Team mit einbeziehen, also natürlich
00:36:03: alle, aber einfach nur.
00:36:05: Und zwar auch in beide Richtungen, heute ist es ja so, dass man sich auch wirklich bewerben
00:36:10: muss bei Mitarbeitern, als Arbeitgeber, die Personen bei uns arbeiten möchte und die
00:36:18: wollen dann wissen, wie sieht der Arbeitsplatz aus, was sind das eigentlich für Menschen
00:36:21: mit denen ich arbeiten werde, wie ist überhaupt die Stimmung.
00:36:23: Das wollen die natürlich auch wissen.
00:36:27: Und eine Sache, die wichtig ist, und das sage ich ja eben schon bei der Frage, wie machen
00:36:37: wir das überhaupt, dass die Kundensprache so ist, wie wir uns das vorstellen, das ist
00:36:44: eben, es geht eigentlich nur dadurch, dass die Menschen den Job gerne machen, die müssen
00:36:48: mit Freude bei der Arbeit sein.
00:36:51: Deswegen ist uns wirklich wichtig, dass es Spaß bringt.
00:36:56: Also auch ich persönlich, was ich mache mit mir, bringt nicht alles Spaß.
00:37:00: Aber ich gehe jeden Tag gerne ins Büro und das wollen wir eigentlich auch für unsere
00:37:06: Mitarbeiter erreichen, aber wir auch nur glauben, dass die dann gut werden.
00:37:09: Deswegen, das muss man mal checken, haben die eigentlich Spaß, wollen die das, wollen
00:37:14: die das mit uns machen?
00:37:15: Und also eine wesentliche Komponente ist dabei Humor.
00:37:18: Also wenn man miteinander lachen kann, dann ist vieles, was auch manchmal nervig ist.
00:37:24: Und also zum Beispiel im Einzelhandel ist es so, es gibt dann ja leider irgendwie ein
00:37:28: Prozent der Kunden zum Beispiel, die vielleicht irgendwie den gerade in der Lausübele-Leber
00:37:32: gelaufen ist, zum Beispiel, oder was weiß ich, die Lieferung, die zu spät gekommen ist.
00:37:37: Und man muss sich das wieder dem Kunden erklären oder sowas.
00:37:40: Also irgendwas, was da doof läuft.
00:37:41: Und das hält man aus, wenn man Humor hat.
00:37:47: Also zu eurer Geschichte gehört ja, dass dein Vater, du bist ja der älteste Bruder,
00:37:55: der zuerst auch sozusagen an Bord geholt worden ist, dir ja, wie ich das so gelesen
00:38:00: habe, wenn die Geschichte stimmt, quasi einen leeren Schreibtisch hingestellt hat und sagt
00:38:03: so, mach mal, ja.
00:38:05: Da gab es doch keine Jobdescription und er hat ja sehr früh angefangen, seine Nachfolge
00:38:09: zu regeln und dir Verantwortung zu übertragen.
00:38:12: Ist das auch ein Teil eurer DNA?
00:38:15: Also hast du das auch übernommen und gibst Verantwortung?
00:38:18: Ich rede nicht über Unternehmensnachfolge jetzt.
00:38:21: Das ist ja ein Großthema, sondern auch im Kleinen.
00:38:24: Schnell ab.
00:38:25: Also dass du sagst, okay, wenn da jetzt jemand kommt, ich lass die auch machen und ich akzeptiere,
00:38:31: dass sie sich durchbeißen müssen.
00:38:32: Vielleicht auch mal Fehler machen oder sagst du, nee, nee, was man auf.
00:38:36: Ich weiß, wie es geht.
00:38:37: Ich bin so lange hier.
00:38:38: Ich lege das alles mal so genau fest.
00:38:40: Also das ist sicher auch Typfrage.
00:38:42: Aber das muss ich sagen, dass ich da auch großes Glück hatte mit meinem Vater, der so war.
00:38:48: Dass jetzt mit dem leeren Schreibtisch, das würde ich jetzt nicht unbedingt im Weiterempfehlen.
00:38:53: Das kann man noch optimieren, auf jeden Fall den Einstieg.
00:38:57: Also ich hatte noch nicht mal einen Durchlauf oder was, was wir heute immer machen, also
00:39:03: Gornix.
00:39:04: Der große Vorteil ist, also über die ganzen Jahre gewesen, dass unser Vater uns sehr
00:39:13: vertraut hatte und uns überhaupt nicht reingeretet hat.
00:39:15: Und das ist auch etwas, was mir persönlich auch nicht so liegen würde.
00:39:19: Ansonsten ist es ja so ein bisschen Typfrage.
00:39:22: Und ich bin sicher jemand, der entscheidungsfreudig und so weiter und habe auch relativ klare Vorstellungen.
00:39:30: Und da die Firma aber so gewachsen ist und sich verändert hat, muss ich irgendwann auch
00:39:35: umschalten und sagen, okay, das müsste ich jetzt irgendwie selber irgendwie hinkriegen,
00:39:38: weil es nicht mehr geht.
00:39:39: Und es ist so, dass ich, also zu allem Möglichen, was so passiert, habe ich eine konkrete Meinung.
00:39:45: Aber sozusagen die große Zeit fehlt, das irgendwie im Detail immer mitzuteilen.
00:39:52: Und das alleine bedeutet, dass es irgendwie sich die Firma letztendlich selber organisiert.
00:40:00: Haben denn mal blöd gefragt, ihr habt ja, so gesagt, ihr seid ein Multimarkenunternehmen,
00:40:06: hat in jedem Marke sozusagen die gleiche Führungskultur oder gibt es da Unterschiede, wo ihr sagt,
00:40:13: okay, wir haben da jetzt zum Beispiel jemand dazu gekauft und die haben auch eine gute
00:40:17: Kultur, das lassen wir einfach so bestehen oder habt ihr gesagt, nee, das muss alles
00:40:22: sozusagen und es muss immer Leuchtturmgruppe Führungskultur darüber stehen oder drin sein.
00:40:28: Nein, das ist eine gute Frage.
00:40:30: Also wir haben noch nicht so viele Firmen dazu gekauft.
00:40:33: Also jetzt zur letzten eine kleine Schreibgerätefirma, die aber mit einem Miniteam letztendlich
00:40:38: zu uns gestoßen ist und wir machen das eigentlich schon so, weil wir auch im Wesentlichen in
00:40:46: Gestacht alle auf dem Haufen arbeiten und auch hier am Tischmarkt sind auch mehrere
00:40:54: Marken und Abteilungen vertreten, die auch sich permanent sehen und wir machen also
00:41:03: klar jede Abteilung, die macht dann auch irgendwie so eigene Events, aber wir machen jedes Jahr
00:41:07: ein oder mehrere große Feiern Partys auch und das ist eigentlich das, was wir eigentlich,
00:41:14: also immer hatten, was wir auch im letzten Jahr noch mal weiter betont haben, dass wir
00:41:18: uns auch als Firmengruppe in Purpose gegeben hat, The Beauty of the Real Things, den Leuten
00:41:24: erklären, was machen wir eigentlich alles und zwar auch deshalb, weil mehr als die Hälfte
00:41:30: unserer Mitarbeiter gar nicht auf einer Marke arbeitet, also unsere Mitarbeiter in der Logistik
00:41:34: zum Beispiel, die arbeiten für alle Marken und die wollen ja auch irgendwie mal hören,
00:41:40: was soll das hier eigentlich alles.
00:41:43: Ja, gut.
00:41:44: Und meine andere Frage, ihr seid heute drei Brüder in der Geschäftsführung, euer Vater
00:41:53: ist noch im Beirat, habt ihr alle die gleiche Denkweise oder habt ihr klar getrennte Aufgabenbereiche
00:41:59: oder wie geht ihr dann, wie führt ihr das zusammen so als Familie?
00:42:05: Der bittstiegeweise ist mein Vater nicht im Beirat, sondern der ist immer noch in der
00:42:11: Geschäftsführung, der hatte mal vor ein paar Jahren gesagt, also er würde jetzt in den
00:42:16: Beirat wechseln und dann, ich sage, das können wir gerne machen, aber dafür bräuchten wir
00:42:20: jetzt mal einen Beirat und wir haben dann geschaffen und als wir ihn zusammen hatten,
00:42:24: dann gesagt, wir werden doch doch Geschäftsführer machen.
00:42:28: Aber nein, ansonsten ist es so, also die Struktur ist so, dass die Gruppe wird geführt von Max
00:42:36: und hier.
00:42:37: Mein Vater ist dabei und der trägt alles ideell mit und die großen Entscheidungen da informieren
00:42:42: wir ihn auch drüber, aber der ist in '88 und deswegen ist er in das Tagesgeschäft nicht
00:42:46: mehr eingebunden.
00:42:47: Und Max und ich halten die Mehrheit der Anteile gemeinsam und das ist auch der erste, den
00:42:56: ich nachgezogen habe und dann haben wir gemeinsam Moritz gefragt und wir führen Tokfato gemeinsam,
00:43:03: aber da ist ganz klar Moritz im Lied und die Gruppe insgesamt wird von Max und mir geführt
00:43:09: und da investieren wir viel Zeit rein, viel mehr als früher.
00:43:16: Wir beginnen die Woche immer, Max und ich mit zwei Stunden Juvix, wo wir alles besprechen,
00:43:22: was anliegt.
00:43:23: Also abgesehen davon sind wir dann auch drüber hinaus.
00:43:25: Während der Woche machen wir auch teilweise Termine zusammen, Geschäftsreisen machen wir
00:43:29: zusammen und was jetzt ganz neu ist, wir machen, wir haben schon immer so Klausuren gemacht,
00:43:33: das machen wir in unterschiedlichen Besetzungen, aber wir haben, wir haben, wir haben, wir
00:43:37: haben jetzt mit Max am Ende des Jahres, seit, haben wir in Corona uns ausgedacht, eine große
00:43:42: Planungsklausur über vier oder fünf Tage, wo wir im Prinzip alles durchsprechen, Personal,
00:43:49: jedes Geschäftsmodell, Investitionsvorhaben.
00:43:54: Und das, das ist sehr gut, aber das ist auch nötig.
00:43:57: Also man kann sich noch so gut verstehen und wir verstehen uns Brüdern wirklich hervorragend
00:44:03: und können sich viel Spaß miteinander haben und lachen.
00:44:07: Aber es ist in der Firma gemeinsam zu führen, ist trotzdem was anderes und da gibt es einfach
00:44:12: andere Meinungen und irgendwie auch, da haben wir so Informationen, die hinten runterfallen
00:44:18: und wenn man dann nicht ständig auch Formate hat, wo das angebracht werden kann, dann,
00:44:25: dann ja, dann kann es eben zu, zu Konflikten führen, die vermeidbar werden.
00:44:32: Wenn ihr jetzt unter Weihnachtsbaum zusammensitzt, könnt ihr dann noch aufhören über die Firma
00:44:38: nachzudenken und zu sprechen?
00:44:39: Also könnt ihr dann abschalten?
00:44:41: Also das ist, das ist sicher ein Phänomen, das ist schon so, dass man häufig dann über
00:44:50: das spricht.
00:44:51: Wobei, also wir sind vier Brüder und der älste Bruder ist nicht in der Firma und dann ist
00:44:56: das aber auch ein Gebot der Höflichkeit, dass man schon über die Firma redet.
00:44:59: Und es ist grundsätzlich schon auch so, dass wir, klar, wenn es wirklich große Themen
00:45:04: gibt, dann wird das auch mal abends besprochen, wenn wir uns sonst irgendwie sehen.
00:45:07: Aber wir sind schon auch alle Typen, die dann auch abschalten können und dann, dann auch
00:45:13: mal über was anderes reden können, was vielleicht genauso interessant ist.
00:45:17: Gut, gut.
00:45:18: Und wie ist es, also Corona-Zeit war ja, nicht nur Corona-Zeit, jetzt Energiekrise, Ukraine-Krieg,
00:45:26: also wir haben ja eine Krisenzeit jetzt seit drei Jahren und ich weiß, dass viele Mitarbeiter
00:45:33: sehr sensibel sind, sich davon auch sehr anstecken lassen in ihrer persönlichen Stimmung und
00:45:39: Haltung.
00:45:40: Wie gelingt euch das, die mitzunehmen?
00:45:42: Also kommuniziert ihr seitdem anders oder gibt es irgendwie ein Learning, was du auch
00:45:47: vielleicht jemand anders empfehlen könntest, was gut funktioniert hat?
00:45:49: Ja, also wir haben, in Corona haben wir unsere Kommunikation deutlich intensiviert, das
00:45:58: nehme ich mal an, dass es viele Unternehmen gemacht haben.
00:46:00: Wir haben teilweise wöchentliche Updates gemacht, die ja dann diese ganze Infektionslage
00:46:06: usw.
00:46:07: Haben wir den Mitarbeitern auch erklärt, wir haben das immer im Rahmen der gesetzlichen
00:46:13: Bestimmung, aber sind da auch hart am Wind gesiegelt, weil wir haben ja Produktionen und
00:46:21: Logistik auch am Standort und wir konnten jetzt nicht alle Mitarbeiter nach Hause schicken
00:46:25: und wir konnten auch diesen Mitarbeitern sozusagen dem gegenüber den Eindruck erwecken, dass
00:46:31: es irgendwie das lebensgefährliche ist, was wir hier tun.
00:46:33: Und das bedurft die viel Kommunikation und wir sind interessanterweise auch, also wir
00:46:38: haben ja eben acht Standorte weltweit und wir sind dann eben mit Videokonferenzen, Videobotschaften
00:46:46: und so weiter, wir sind viel enger zusammengedrückt als Gruppe und haben einen Kommunikationsniveau
00:46:53: erreicht, was wir früher nie hatten.
00:46:54: Also dann haben wir vielleicht mal telefoniert und dann einmal im Jahr so hingeflogen, aber
00:46:59: das ist dann viel intensiver geworden und das ist auch so geblieben.
00:47:03: Würde ich schon ganz klar sagen, dass da war Corona ein wahnsinniger Beschleuniger.
00:47:09: Jetzt mal weg von euch.
00:47:11: Einzelhandel ganz allgemein.
00:47:14: Macht ihr das Sorge, wie die Entwicklungen dort sind, wie die Städte sich teilweise entwickeln
00:47:20: und Lagen entwickeln?
00:47:21: Ja, durchaus.
00:47:22: Also ich halte es für eine sehr wichtige Aufgabe der Politik und der Immobilien-Eigentümer,
00:47:36: die Innenstädte attraktiv zu erhalten und weiter Einzelhandel zu ermöglichen, weil ich
00:47:45: glaube, dass die Innenstädte sonst nicht funktionieren, denn es gibt keinen Einzelhandel,
00:47:53: dann sterben die, das kann man ja auch sehen, in den USA, wo falsche Entscheidungen getroffen
00:47:59: worden sind und auch teilweise schon in bestimmten deutschen Großstädten.
00:48:03: Und ich glaube, dass vor allen Dingen deshalb, weil es ein ganz dringendes Menschliches Bedürfnis
00:48:10: ist, wenn Menschen im Einzelhandel wollen einkaufen, die wollen in die Stadt gehen und
00:48:14: dann was kaufen, die wollen auch was konsumieren dabei.
00:48:16: Und deswegen glaube ich, dass das etwas ist, was allein schon deswegen die Politik machen
00:48:23: muss, weil das ist jetzt nicht irgendwie, das machen die nicht für uns, weil wir da
00:48:26: was verkaufen wollen, sondern das machen die für die Bürger, die da was kaufen wollen.
00:48:31: Genau, das sehe ich auch so.
00:48:34: Hast du, wenn du jetzt sagst, die Politik, musst du das auch als Aufgabe sehen, hast
00:48:40: du zum Beispiel festgestellt, dass sich Hamburg da besser oder schlechter schlägt als letzte
00:48:46: Öffnung Frankfurt?
00:48:47: Ist es da einfacher, einen Laden aufzumachen oder ich weiß es nicht, aber...
00:48:52: Also da bin ich nicht nahe genug dran.
00:48:54: Also dass das durchaus anspruchsvoll ist, das höre ich immer wieder, dass es wahnsinnig
00:48:59: mühsam ist, jetzt irgendwie eine Außendarbe um genehmigen zu lassen, dass man sich wirklich
00:49:06: an den Kopf fasst, wie das möglich ist, wie man den Unternehmern, die wollen Umsatz machen,
00:49:16: die beschäftigen Mitarbeiter, wie man den Steinen in den Weg legt und es ist eher geleitet
00:49:25: von der Exekutierung von Verboten, als dass es der Förderung der Wirtschaft dient, was
00:49:30: dort getan wird.
00:49:31: Und das ist für dich unverständlich.
00:49:35: Ja, ja, das ist in der Tat, also die Menschen müssen ja auch in die Städte kommen und
00:49:40: ich weiß nicht, was gibt es da konkret, was du dir wünschst, wenn jetzt unser Bürgermeister
00:49:46: hier rein käme und du hättest die Möglichkeit, ihm deine Wünsche zu äußern?
00:49:52: Ganz grundsätzlich ist es ein Riesenthema und das betrifft den Einzelhandel natürlich
00:49:58: ganz genauso, ist die Regulierung.
00:50:03: Das kommt immer, kommt neue Regeln hinzu und das betrifft auf allen Ebenen.
00:50:10: Wir sind ja eben Betreiben auch große Marken, die wir weltweit vertreiben, aber das geht
00:50:16: bis in kleine Details auch eben für den Betrieb der Einzelhandelsgeschäfte und dort wird
00:50:26: viel zu wenig drauf geguckt.
00:50:28: Und ja, was müssen wir tun, um Handel und Gewerbe zu ermöglichen und es wird eigentlich
00:50:37: viel zu sehr geguckt, also ich meine die Politik macht das ja nicht aus Spaß, aber sie machen
00:50:43: es aus Angst.
00:50:44: Es ist alles Angst getrieben, es werden alle möglichen Vorschriften geschaffen, nur damit
00:50:51: später nicht jemand sagen können, wir hätten das problematisch gedacht.
00:50:54: Das ist ein Wus, der auch einfach wirklich Geld kostet, also gerade unsere Personalabteilung,
00:51:05: die ist viel größer als vorher und unter anderem, weil es so aufwendig ist, alles zu verwalten
00:51:10: und zu bedenken und Meldung abzugeben und so weiter und so fort.
00:51:14: Naja, das ist in der Tat sehr, sehr komplex geworden und erschwert ja das Arbeiten.
00:51:20: Naja, gut, hast du noch einen Abschlusswort für Händler, Unternehmer, wo du sagst, denk
00:51:30: daran oder lasst euch nicht unterkriegen?
00:51:33: Nein, auf keinen Fall unterkriegen lassen wir, wir sind ja spät berufende Einzelhändler,
00:51:40: aber wir glauben total daran und wir glauben, also weil wir ja auch Markenartikeler sind,
00:51:46: glauben wir so daran, wir glauben, dass eine Marke überhaupt nur eine Mark zu Marke wird,
00:51:52: wenn sie physisch erlebbar ist und deswegen brauchen wir den Einzelhandel dringend.
00:51:58: Ja, sehr schön, prima.
00:52:00: Ja, dann danke ich dir, Axel, für das offene Gespräch und die Informationen und wünsche
00:52:09: euch nicht nur mit den Einzelnesaktivitäten, sondern auch mit den anderen in der Erleuchtunggruppe
00:52:15: weiterhin viel Erfolg.
00:52:16: Vielen Dank.
00:52:17: Ja, das war es mal wieder vom Retail Talker, vielen Dank fürs Zuhören und dann bis dem
00:52:27: nächsten Mal wieder.
00:52:28: Ciao, ciao.
00:52:30: Ciao.
00:52:31: Ciao.
00:52:32: [Musik]
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